...da bin ich in der That ... Wilh. Con. R.
Während bereits wenige Tage nach Bekanntwerden der Entdeckung der X-Strahlen sich weltweit die Nachrichten überschlugen, mochte man in Lennep nicht so Recht glauben, dass der von aller Welt gefeierte Wisschaftler ein Sohn ihrer Stadt sei. Bürgermeister Sauerborn fragt deshalb in einem Schreiben vom 27. Februar bei W.C. Röntgen an, ob er der im Lenneper Geburtsregister verzeichnete Wilhelm Conrad Röntgen sei und er bittet auch darum, ihm eventuell die Bezeichnung des Geburtshauses mitzuteilen.
"Zeitungsmittheilungen zufolge entstammen Euer Hochwohlgeboren einer Lenneper Familie und es wird deshalb vermuthet, daß die gedachte Eintragung Ihre Geburtsstadt betrifft. Da jedoch neuerdings Zweifel darüber entstanden sind, gestatte ich mir, Euer Hochwohlgeboren um eine gefällige Mittheilung zu bitten, ob die diesseitige Vermuthung thatsächlich richtig ist. Eventuell würde ich auch für eine Bezeichnung Ihres Geburtshauses dankbar sein."
(Auszug aus dem Schreiben des Bürgermeisters Sauerborn vom 27.2. 1896 an W.C. Röntgen, Original im Deutschen Röntgenmuseum, Remscheid)
Röntgen beantwortet diese Anfrage mit einem freundlichen, ja geradezu bescheidenem Brief:
"Was nun die Sache anbetrifft, da bin ich in der That der am 27. März 1845 zu Lennep geborene Wilh. Conr. R. Sohn von Fr. C.R. und C.C. Frowein. Mein Geburtshaus muss noch in Lennep existieren, da mir Herr E.R. Röntgen aus Lennep vor einiger Zeit eine Photographie davon schickte, die in Uebereinstimmung ist mit einem Modell, das mein seliger Vater vor vielen Jahren angefertig hat."
(Auszug aus der Antwort Röntgens an den Bürgermeister von Lennep, datiert: Sorrento, 2. April 1896, Original im Deutschen Röntgenmuseum, Remscheid)